Donnerstag, 11. November 2010

Muster des Gelingens



"Systemisch bedeutet für die verwendeten Erklärungen, dass sie aus der neueren soziologischen Systemtheorie abgeleitet sind. Bezogen auf Wirtschaft heißt dies, das Wirtschaft als ein Kommunikationssystem begriffen wird. Und die Teilnehmer an dieser Kommunikation (Individuen wie Organisationen oder auch der Staat) werden als Beobachter konzeptualisiert, die jeweils sehr unterschiedlich beschreiben, erklären und bewerten können, was sie beobachten oder auch nicht beobachten (= Konstruktivismus).


Kein Beobachter hat - so die konstruktivistische Grundannahme - eine privilegierte Perspektive, von der aus er beanspruchen könnte, einen Zugang zur objektiven Wahrheit zu haben. Deswegen kommt es fast zwangsläufig zum Streit der Meinungen über (1) die Auswahl der zu beobachtenden Phänomene, (2) die Weise, wie ihr Zustandekommen kausal zu erklären ist, und - ganz besonders - (3) wie bzw. nach welchen Kriterien ein so beobachtetes und erklärtes Geschehen zu bewerten ist.

Dass Bewertungen durch Beobachter für wirtschaftliche Fragen zentral sind, bedarf wohl keiner besonderen Betonung, schließlich liegt jedem Kauf und Verkauf eine Bewertung durch unterschiedliche Beobachter (Käufer / Verkäufer) zugrunde. Und dass solche Bewertungen verschieden sind, zeigt sich, wenn zum Beispiel der eine Beobachter bereit ist, eine bestimmte Ware zu einem bestimmten Preis zu kaufen, der andere, sie zu verkaufen."
(Fritz B. SIMON)

Es gibt keine systemische Unternehmensbewertung. Aber es gibt zahlreiche Elemente, auf systemisch-kybernetischen Arbeiten basierend, die hoffentlich einmal zu einem großen Ganzen zusammengefügt werden, das für Zwecke der Unternehmensbewertung nutzbar ist.

Gustav BERGMANN, Universität Siegen, forscht und lehrt mit seinem Team besonders in den Bereichen Innovations- und Kompetenzmanagement sowie der internen und externen Unternehmenskommunikation. Auf Basis des systemisch - relationalen Theorieansatzes werden Lösungen für komplexe Fragestellungen entwickelt. Die systemische Sichtweise geht von einer sozial konstruierten Wirklichkeit aus. Das heißt: Probleme und Lösungen entstehen durch kommunikativen Austausch. Insofern ist an den kommunikativen Strukturen von Unternehmen zu arbeiten. Professor BERGMANN und sein Team diagnostizieren Unternehmen, um die spezifische Kompetenz und Kultur zu entdecken und, um fehlende Elemente zu finden. Die systemischen Defizite können durch gezielte Interventionen ergänzt werden. Mit der Reflexion sind systemische Muster des Gelingens zu entdecken, die ein Unternehmen dauerhaft vital erhalten. 

Philosophie


des Lehrstuhls für Innovations- und Kompetenzentwicklung
Am Lehrstuhl für Innovations- und Kompetenzmanagement forschen und lehren wir nach 3 wesentlichen Grundsätzen:

Sustainability oder Zukunftsfähigkeit

Mit Zukunftsfähigkeit meinen wir, wichtige ökologische, soziale, ökonomische und technologische Fragen zu bearbeiten, die die Überlebensfähigkeit und Lebensqualität von Menschen steigern. Gerade in den nächsten Jahren wird es darum gehen, neue Lebens- und Wirtschaftsweisen zu entwickeln, die auch zukünftigen Generationen ein gutes Leben ermöglichen. Wir forschen hier nach Formen der Kontextgestaltung die einem menschlichen Maß entsprechen.

Systemik und Relationalität

Die Basis unserer Lehre und Forschung bildet die so genannte systemisch – relationale Theorie. Wir denken, dass Wirklichkeit auf individuellen Wahrnehmungen beruht, die in Interaktion mit Anderen zu einer gemeinsamen Erlebniswirklichkeit entwickelt werden kann.
Im Mittelpunkt steht die Leitdifferenz von trivialen und non trivialen Systemen. Wir sind davon überzeugt, dass substanzielles Lernen erst in non- trivialen Systemen möglich ist und gesellschaftliche Macht hinterfragt werden muss, die in der Tendenz eingesetzt wird, um Menschen zu trivialisieren.

Aktionsforschung und Komptenzentwicklung

Mit Aktionsforschung gewinnen wir Muster der gelingenden Gestaltung von sozialen Systemen. Wir begleiten und beobachten reale Fälle, um auf der Basis von Dichten Beschreibungen im Dialog Erkenntnisse zu gewinnen.

In der Lehre versuchen wir die Erkenntnisse über die Beschäftigung mit unentscheidbaren Fragestellungen und die Gestaltung von innovativen Lehrkontexten weiter zu entwickeln und anwendbar zu machen. Kompetenzentwicklung verstehen wir dabei mehr als Kompetenzentdeckung durch Irritation und experimentelle Erprobung in sehr verschiedenen Forschungsfeldern (Kunst, Interkulturalität, Medien, etc.).


Essay
Juni 2010


Research - Paper
Januar 2010


Oktober 2010





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