Die bereits 1987 gegründete Life Technologies Corporation (NASDAQ: LIFE) möchte GeneArt, Regensburg, für rd. 60 Millionen € kaufen. Dieser voraussichtliche Kaufpreis ist vor dem Hintergrund eines äußerst lebhaften Konzentrationsprozesses am globalen Labormarkt zu sehen. Die Frage nach einer Preisblase lässt sich nur in sehr groben Zügen beantworten:
Wert und Preis eines Unternehmens sind streng auseinander zu halten. Die eingangs genannten 60 Millionen € repräsentieren den mit der gegenwärtigen Marktkapitalisierung übereinstimmenden Preis für GeneArt.
Bei einem Kapitalisierungszinsfuß von 6,25 % p.a. ("Risikofreie" Rendite: 3,55 % / Beta: 0,6/ Marktrisikoprämie: 4,5 %) und einer angenommenen "ewigen" Lebensdauer des Geschäftsmodells des Unternehmens impliziert dieser Kaufpreis durchschnittliche jährliche Zuflüsse an den neuen Unternehmenseigner in Höhe von rd. 4,0 Millionen €. Zum Vergleich: 2009 hat GeneArt einen Net Profit von 0,197 Millionen € (2008: 0,67 Millionen €) ausgewiesen.
Akzeptiert man derart optimistische Erwartungen, bleibt noch zu klären, wie lange das Geschäftsmodell der GeneArt "leben" muss, damit der Wert des Unternehmens mindestens dem Preis von 60 Millionen € entspricht - allerdings ist eine Transaktion nur sinnvoll, wenn der Käufer dem Unternehmen einen Wert beimisst, der über dem Preis liegt - :
Bei einer Lebensdauer von 50 Jahren beträgt der Unternehmenswert 59,07 Millionen €. Der darin enthaltene Barwert der Restwertphase beträgt 42,34 Millionen € = 71,67 % des Unternehmenswerts. Im Vergleich zum abgezinsten Restwert des "ewig" lebenden Unternehmens in Höhe von 44,48 Millionen € = 72,66 % des Unternehmenswerts schmilzt der Restwert also um 4,81 %. Diese Größe mag als vernachlässigbarer Fehler betrachtet werden.
Bei einer an den üblichen Patenlaufzeiten orientierten restlichen Lebensdauer von 20 Jahren errechnet man einen Unternehmenswert von 47,98 Millionen €, der einen Restwert in Höhe von 31,25 Millionen € enthält. In diesem Fall wäre GenArt um mindestens 12,02 Millionen € zu hoch bewertet.
s. auch:
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