US - Börsen reißen Dax in die Tiefe stand gestern nach Börsenschluss im Focus des internationalen Marktgeschehens:
Alarmstimmung an den Börsen: Im Sog des US-Handels hat der Dax mit deutlichen Kursverlusten abgeschlossen.Der Kommentar des Focus - Lesers Nobody0:
Der deutsche Leitindex Dax verlor am Freitag 3,09 Prozent auf 5414,96 Punkte. für den MDax mittelgroßer Werte ging es um 2,32 Prozent auf 6732,07 Punkte nach unten, der TecDax sank um 0,68 Prozent auf 727,30 Zähler.
Wer soll das verstehen? Die Wirtschaftszahlen waren doch in den USA so super? Plus 3 Prozent. Jetzt brechen die Kurse ein? Naja, die Schuldenblase, die diese Krise verursacht haben soll, wurde von den Regierungen der Welt noch geflickt. Jedoch ist da noch nicht die Luft raus und der Ballon wird immer größer. Wehe wenn der platzt.
In der Tat ist es leider so, dass niemand eine nachvollziehbare und überzeugende Erklärung dafür hat, wie die Krise an den Finanzmärkten entstand und auf welche Art und Weise man derart dramatische Fehlentwicklungen vermeidet.
Der Nobelpreisträger für Ökonomie des Jahres 2008, Paul Krugman, ist in einem weiten Rückblick der Meinung, dass in der Aktienblase der 1990er Jahre vor allem zwei Dinge zum Ausdruck kamen: Einerseits herrschte ein extremer Optimismus hinsichtlich des Gewinnpotenzials der Informationstechnologie - im wurde große Aufmerksamkeit zuteil. Andererseits breitete sich ein Gefühl der Sicherheit im Hinblick auf die Wirtschaft aus. Man glaubte, dass es nie mehr zu ernsten Rezessionen kommen werde - dies wurde eigentlich nirgendwo angemessen diskutiert. Beiden zusammen trieb die Aktienkurse in schwindelerregene Höhen.
Robert Shiller zeigte bereits im Jahre 2000 - also unmittelbar vor dem Platzen der "New-Economy-Blase" - das Einsetzen eines kumulativen Prozesses als die Kurse am Aktienmarkt stiegen. In seinem Buch Irrational Exuberance beschreibt er, dass eine Aktienblase wie ein Schneeballsystem funktioniert, bei dem die Leute so lange Geld verdienen, wie sich weitere Dummköpfe hineinziehen lassen. Wenn sich am Ende keine Dummköpfe mehr finden, bricht das Ganze zusammen. Bei den Aktien wurde der Gipfel im Sommer 2000 erreicht. In den beiden folgenden Jahren verloren die Aktien rund 40 Prozent ihres Wertes.
Vor 40 Jahren schrieb der Nobelpreisträger Kenneth Arrow:
Man kann plausibel argumentieren, dass ein großer Anteil der wirtschaftlichen Rückständigkeit in der Welt durch den Mangel an gegenseitigem Vertrauen erklärt werden kann.
Vertrauensverluste müssen auch heute in Betracht gezogen werden.
Das öffentliche Vertrauen in Finanzinstitute und in die Behörden, die diese regulieren sollen, zählte zu den ersten Opfern der Finanzkriseschrieb Howard Davies kürzlich.
Drei Erklärungsansätze unter vielen. Vor allem müssen wir uns wohl oder übel damit abfinden, dass uns die zunehmende Komplexität der Finanzmärkte "aus dem Ruder gelaufen" ist. In anderen Worten: Ist unser Denken, das auf Kausalität beruht, überhaupt noch angemessen für das Verständnis hochgradig vernetzter Finanzmärkte?
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