Samstag, 24. April 2010

Positionen des IWF zur europäischen Geldpolitik


Mit Blick auf die Finanz- und Wirtschaftskrise Griechenlands ist es ratsam, sich näher mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) zu befassen. In seinem World Economic Outlook April 2010 schreibt der IWF zur

a) europäischen Geldpolitik:

Monetary policy should remain highly accomodative in most cases. Recovery prospects are still sluggish, and so inflation pressures remain subdued. Indeed, in advanced Europe, core inflation is projected to remain low and stable (about 1 percent in the euro area), as inflation expectations are well anchored. Hence, in the euro area, it is appropriate to keep interes rates exceptionally low and to withdraw quantitative measures and unwind collateral requirement changes very gradually. This will help support the recovery in core economics while facilitating fiscal and real - economy adjustments in periphal economies. In emerging Europe, inflation prospects are generally contained but more differentiated, owing to the variation in exchange rate regimes and output - recovery prospects across these economies. In most of these countries (with flexible exchange rates and independent monetary policy), central banks could also afford to keep interest rates relatively low in the near tearm in order to support activity.

Somit ist klar, was der IWF von der Europäischen Zentralbank EZB erwartet, nämlich dass der Leitzins auf dem gegenwärtigen niedrigen Niveau bleibt und, dass die EZB die großzügige Liquiditätsversorgung beibehält bzw. nur in ganz kleinen Schritten dem Markt wieder Liquidität entzieht.

Der EZB wird es jetzt außerordentlich schwer gemacht, ihre geldpolitische Unabhängigkeit zu wahren. Im März 2010 beschloss der EZB - Rat, die regelmäßigen Refinanzierungsgeschäfte mit dreimonatiger Laufzeit ab Ende April 2010 wieder als Zinstender durchzuführen und damit einen Schritt zur Rücknahme der geldpolitischen Sondermaßnahmen zu tun (Im Dezember 2009: zwölfmonatige Laufzeit, im März 2010: sechsmonatige Laufzeit). Die EZB nimmt an, dass die Geldmärkte von einer allmählichen und geordneten Rückkehr zu normalen Bedingungen ausgehen. Der IWF erwartet etwas anderes!








 



 

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