Freitag, 16. April 2010

FLIMMIT.COM erweitert Geschäftsmodell


Gestern teilte Oliver - John Perry von FLIMMIT.COM mit, dass das Internet Start-up der Flimmit GmbH, Wien, 2010 einen neuen Dienst auf den Markt bringt: Die Filmsuche auf www.flimmit.com . Damit bietet das Unternehmen ab sofort zwei filmrelevante Dienste für User an. Im Jahr 2009 startete Flimmit den Video on Demand Shop (kurz VoD). Dieser offeriert mittlerweile 500 Filme zum Download und Streamen, das Portfolio wird laufend erweitert.

Neu ist nun eine umfassende und kompakte Filmsuche für Informationen und Produkte rund um Filme. Insgesamt werden mehr als 55.000 Filme durchsucht. Die Filmsuche von Flimmit verkürzt ab jetzt die Zeit des Suchens, liefert sowohl Informationen zum Film als auch passende Produkte und ist eine legale Alternative zu Piratenseiten.

FLIMMIT.COM ist ein Internet Start - up, das möglicherweise noch nicht auf dem Radarschirm von Kolja Hebenstreit und seinem Team Europe Ventures (TEV) aufgetaucht ist. TEV befasst sich sinnvoller Weise nur mit Geschäftsmodellen, die skalierbar sind; Ziel ist ein Unternehmenswert von etwa 100 Millionen Euro. TEV ist mit gutem Erfolg tätig: Erst kürzlich gelang es, einen knapp 10 % - igen Geschäftsanteil an "brands4friends" für 10 Millionen Euro an TENGELMANN zu verkaufen (brands4friends knapp 100 Mio € wert?). 

Also ist es durchaus klug, internetbasierte Start - ups nach dem Kriterium der Skalierbarkeit zu beurteilen. Diesem Zweck dient der Leitsatz: 

Web 1.0 war der Tod, Web 2.0 die Not und Web 3.0 wird das Brot. 

Der Begriff Web 2.0 bezieht sich neben spezifischen Technologien oder Innovationen primär auf eine veränderte Nutzung und Wahrnehmung des Internets. Die Benutzer verteilen Inhalte selbst, wobei sie durch interaktive Anwendungen unterstützt werden. Der Sammelbegriff "Social Networking" umfasst die bekanntesten Anwendungen. Die Betreiber von Web 2.0 - Plattformen gehen meistens den so genannten "GOOGLE - Weg". Das heißt, in der ersten Phase werden so viel Nutzer wie möglich generiert, um in Phase zwei vorsichtig mit Bezahlmodellen zu beginnen. Beispielsweise ist TWITTER in diesen Tagen in Phase zwei eingetreten und zeigt bei seinen Suchergebnissen an der ersten Stelle eine Werbebotschaft, falls der Werbende das in die Suchfunktion eingegebene Schlagwort gekauft hat ("Starbucks" verdeutlicht dies gut).


Das Web 3.0 wird auch als "Semantisches Web" bezeichnet. Es zeigt einen Weg auf, um die Informationen dieser Welt auf der Ebene ihrer Bedeutung miteinander zu verknüpfen. Bei FLIMMIT.COM werden im weitesten Sinne Informationen zum Thema "Film" miteinander verbunden. In diesem Sinne stellt dieses "Brot-und-Butter - Web" eine geeignete Lösung für das Problem ausufernder Informationskomplexität im Internet dar. 


Gewiss kann man unter Internet - Experten darüber streiten, ob FLIMMIT.COM erst auf dem Weg vom Web 2.0 zum Web 3.0 ist oder ob man dort bereits angekommen ist. Wie auch immer, die eingangs kurz beschriebene Erweiterung des Geschäftsmodells ist ein überaus wichtiger Schritt in die richtige Richtung.


FLIMMIT.COM im Überblick




Karin Haager und Ulrich Müller - Uri, geschäftsführende Gesellschafter




Walter Huber, Mitgesellschafter


Medienkultur - Podcast eines Gesprächs mit Karin Haager und Walter Huber.

Produkt


FLIMMIT ist ein Filmportal, das mehr als 500 Filme zum Download und Streamen anbietet. Neu ist die alles auf einen Blick liefernde Filmsuche, die zeitsparend ist. FLIMMIT stellt Verbindungen zwischen den Ergebnissen aus dem Internet her, bevor diese Information dem User angezeigt wird. 


Finanzierung


Typische Gründungsfinanzierung mithilfe öffentlicher Fördermittel, wie sie von austria wirtschaftsservice ausgereicht werden.


Geschäftsmodell


Kauffilme zum Download stehen dem Kunden als DVD - Datei und mp4 zur Verfügung. Mietfilme (Streaming) können 24 Stunden angesehen werden. Das Angebot umfasst nicht bloß Hollywood - Blockbuster, sondern auch qualitativ hochwertige Independent - Filme. 


FLIMMIT.COM soll von einer regionalen zu einer gesamteuropäischen Video on Demand - Plattform werden; die Webseiten des Registers "Videothek" sind in englischer Sprache verfügbar, die neue "Filmsuche" aber noch nicht.


Die Probleme der Skalierbarkeit des Geschäftsmodells liegen in der Lizenzvergabe. Filmproduzenten haben Angst davor, dass Filme, die digital erhältlich sind, unkontrolliert im Internet verbreitet werden, wie es auf illegalen BitTorrent - Webseiten geschieht. Das bekannteste Negativ - Beispiel ist "Pirate Bay". In dieser Hinsicht wird FLIMMIT.COM nicht unerhebliche Energien in die Aufklärungsarbeit stecken müssen. Außerdem werden Lizenzen für die Verbreitung von Filmen in branchentypischer Weise zumeist regional vergeben. FLIMMIT muss also für jede Region spezifische Lizenzbedingungen aushandeln. Dieses Erfordernis verlangsamt den Prozess der Internationalisierung. Andererseits gibt es Anzeichen für eine Harmonisierung unterschiedlicher Rechtsräume; dies ist jedoch ein langfristiger Prozess.



Ein weiterer Ausbau des Geschäftsmodells kann darin bestehen, Filme auch für iPhone und für Konsolen verfügbar zu machen. Ebenso wird das iPad neue Zielgruppen erschließen; möglicherweise ist dies sogar der Weg mit dem größten Erfolgspotenzial. Fernsehgeräte werden bereits verstärkt genutzt, um Kauf- oder Mietfilme zu konsumieren. Das Verbraucherverhalten ändert sich. 

Ernst zu nehmende Konkurrenz kommt aus der gewohnten Richtung:  GOOGLE testet zunächst in den USA neue Wege, um mit YouTube Geld zu verdienen. Den Anfang machten einige Independent - Produktionen des Sundance Film Festivals, die auf YouTube kostenpflichtig für maximal drei Monate ausgeliehen werden können. Filme anderer Kooperationspartner werden wohl folgen.


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Die Pressemitteilung von FLIMMIT.COM im Wortlaut


 

























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