Sonntag, 22. November 2009

Verbrauchte Zukünfte in der Unternehmensbewertung


Das Planen in Szenarien ist mittlerweile auch bei kleinen und mittleren Unternehmen zum Standard geworden. Der Unternehmensbewertung eröffnet dies die Möglichkeit einer Auffächerung des Unternehmenswertes in Abhängigkeit von den Prämissen des jeweiligen Szenarios. Die Darstellung einer Bandbreite für den Unternehmenswert im Bewertungsgutachten entspricht dem Gedanken: Risiko als Ergebnis, nicht als Determinante der Unternehmensbewertung.

Das Planen in Szenarien zum Zwecke der Unternehmensbewertung setzt voraus, dem jeweiligen Szenario eine Eintrittswahrscheinlichkeit zuzuordnen. In der Praxis wird dies der Bewerter gemeinsam mit dem Management des zu bewertenden Unternehmens tun. In diesem Kontext ist die Frage interessant, ob durch das Zuordnen von Eintrittswahrscheinlichkeiten und somit auch von Werten zu Szenarien deren Wahrscheinlichkeit verändert wird. Im Rahmen der


3. Biennale für Management und Beratung
19. - 21. November in Berlin

hielt Elena ESPOSITO einen Vortrag über die Beziehung von Zeit und Geld. Es werden unterschiedliche Szenarien (Zukünfte) entworfen, ihre Wahrscheinlichkeiten kalkuliert und dann entsprechende Wetten (bei Finanzderivaten) platziert. Mit dem Entwurf einer auf diese Weise bestimmten Zukunft und der Wette auf sie, wird die Wahrscheinlichkeit, dass sie so, wie gewettet, eintritt, verändert, ja, es wird höchst unwahrscheinlich, dass sie so eintritt. Da unterschiedliche Zukünfte auf diese Weise entworfen und damit auch verworfen werden, spricht sie von “verbrauchter Zukunft”.

Elena Esposito

(Quelle: Simons Systemische Kehrwoche





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